Die Verhaltenstherapie gilt als ein besonders gut erforschtes Therapieverfahren, das eine hohe Integrationsfähigkeit gegenüber anderen Therapiemodellen besitzt und sich durch eine einleuchtende, aktive Vorgehensweise und eine hohe praktische Anwendbarkeit auszeichnet.
Die Verhaltenstherapie geht davon aus, das Verhaltensweisen, Denkmuster, Einstellungen, Gefühlsreaktionen ebenso wie viele Körpervorgänge erlernt sind. Dies gilt für erwünschte Verhaltensmuster- wie z.b. das Selbstwertgefühl, Gelassenheit, gute Stressbewältigungs-Mechanismen, kompetentes elterliches Verhalten, einen konstruktiven Kommunikationsstil oder ein gutes Selbstkompetenzgefühl. Ebenso können aber auch ungünstige Verhaltensmuster erlernt werden, wie beispielsweise Befangenheit, übertriebene Ängste, Selbstzweifel und körperliche Stressreaktionen.
In der Regel wird Verhaltenstherapie als ein Selbstveränderungsprozess verstanden, bei dem der Klient sich in Absprache mit dem Therapeuten bestimmte Ziele setzt und von diesem beraten oder „gecoacht“ wird, wie diese Ziele erreicht werden können. Ein übergeordnetes Ziel ist die Verbesserung der Selbstkompetenz und des Vertrauens in die eigenen Fähigkeiten und Ressourcen. Neben den klassischen Techniken- Üben, Konfrontation, Entspannung, Verstärkung, Rollenspielen- kommen zunehmend auch verstehende kognitive Vorgehensweisen zum Einsatz, die oft durch systemische Techniken wie paradoxe Übungen, zirkuläre Fragen und lösungsorientierte Interventionen ergänzt werden.
Durchführung
Verhaltenstherapeutische Behandlungen sind eine Leistung der gesetzlichen und privaten Krankenkassen sowie der Beihilfeträger. Üblich sind einstündige Sitzungen in meist wöchentlichem Abstand. Angehörige können in die Behandlung einbezogen werden. Die Kombination mit hypnotherapeutischen und familientherapeutischen Interventionen führt häufig zu einem rascheren und anhaltenden Therapieergebnis.