Hypnotherapie

Die Hypnose gilt als das älteste psychotherapeutische Heilverfahren überhaupt. Andere Therapieverfahren wie die Psychoanalyse, die Verhaltenstherapie, das autogene Training und die systemische Familientherapie wurden nachhaltig von der Hypnotherapie beeinflusst. Sie zählt zu den wissenschaftlich gut untersuchten anerkannten Behandlungsmethoden und wird besonders in Deutschland häufig in Verbindung mit systemischer Familientherapie und Verhaltenstherapie angewandt.

Andere Therapieschulen setzen am Verhalten, an den  zwischenmenschlichen Beziehungen oder an konflikthaften Mustern an- in der Hypnotherapie wird dagegen die Aufmerksamkeit des Menschen in den Mittelpunkt gerückt:

Nach einer Grundannahme der modernen Ericksonschen Hypnotherapie verfügen Menschen über ein breites Spektrum an Kompetenzen, Fähigkeiten und gesundheitlichen Selbstheilungskräften, nutzen davon jedoch oft nur einen geringen Teil und blenden andere Teile und potenzielle Ressourcen aus. Unter Trance wird allgemein ein Zustand einer intensiven Fokussierung der Aufmerksamkeit verstanden, während gleichzeitig andere Bereiche des Erlebens ausgeblendet und eingefahrene Denk- und Verhaltensmuster weniger zum Tragen kommen.

Die meisten Menschen kennen den Zustand einer Alltagstrance als  Binnenwendung des Erlebens oder auch als intensive Absorbiertheit z.B. bei alltäglichen Aktivitäten wie einer tiefen Gedankenversunkenheit, beim Joggen oder Rad fahren. Diese Fähigkeit  zur Alltagstrance lässt sich bei der Lösung von körperlichen und seelischen Problemen nutzen.

In der Praxis wird Hypnotherapie in der Regel als Anleitung zur Selbsthypnose eingesetzt.  Im Gegensatz zu landläufigen Vorurteilen ist auf Seiten des Klienten ein aktives Mitwirken förderlich. Klienten wird vermittelt, wie sie in selbstkompetenter Weise ihre vorhandenen Fähigkeiten zur Alltagstrance nutzen und ausbauen können, beispielsweise um in einer Prüfungssituation zu der eigenen inneren Souveränität Zugang zu haben, oder um bei einem Zahnarztbesuch weniger unerwünschte Empfindungen ausblenden zu können. In anderen Fällen ist aber auch hilfreich Klienten zu helfen, die Aufmerksamkeit von einer inneren „Problemtrance“ oder Problemfixiertheit fortzuwenden oder eine bessere Wahrnehmung für eigene Bedürfnissen zu entwickeln. Durch den Kontakt zu förderlichen eigenen Anteilen und einem freundlichen, respektvollen Umgang mit wenig gewürdigten Teilen  verschiedenen, z.T. bislang ungeliebten Aspekten des eigenen Selbst und unwillkürlichen Reaktionsweisen wird eine vollere Entwicklung der eigenen Person möglich und die  Fähigkeit zur Selbstregulation und der Aktivierung der körperlichen Selbstheilungskräfte optimiert.

Praktische Durchführung

Bewährt haben sich hypnotherapeutische Sitzungen von 1,5h – 2h in wöchentlichem Abstand. Die Behandlungsdauer wird gemeinsam mit dem Klienten festgelegt und ist in der Regel eher kurz.

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt wird die Hypnotherapie in der beschriebenen Form nur von der AOK, der BKK Bosch und der DAK Baden-Württemberg finanziert.